Ab Samstag, 22. Mai 2021:
Georg Thumbach - Kirchenwald
Das „Frauenholz“ nannte man einst jenes ausgedehnte Waldgrundstück, das in Kößlarn nachweislich seit 1472 Bauten und Seelsorge rund um die Wallfahrt zum wundertätigen Gnadenbild „Unserer Lieben Frau“ unterhielt. Bis heute wird die einzigartige spätmittelalterliche Kirchenburganlage maßgeblich mit den Einnahmen aus diesem „Kirchenwald“ finanziert. Seit einigen Jahren hat die Kirchenverwaltung auf nachhaltige Waldwirtschaft mit Naturverjüngung umgestellt. Der ehemalige Forstamtsleiter Elmar Thumbach hat als Jagdpächter zugleich die forstliche Betreuung übernommen.
Die Ausstellung im Kößlarner Kirchenmuseum macht diesen Wald, seine Geschichte und seine heutige Bewirtschaftung zum Thema. Sie wird in einer informativen Medienstation von Georg Thuringer zu sehen sein. Die kulturgeschichtliche und naturfachliche Darstellung wird eingefasst von einer künstlerischen Auseinandersetzung, die den Wald zum Aktionsort macht. Der 1972 geborene Georg Thumbach ist Sohn des erwähnten Jagdpächters. Er studierte an der Akademie für Bildende Künste in München, war Meisterschüler bei Ben Willikens, Träger verschiedenster Preise und Stipendien, u. a. erhielt er den Kulturpreis des Landkreises Passau. Seit jeher beschäftigt er sich mit dem Material Holz und mit dem Wald. Den Kößlarner Kirchenwald setzt er an Ort und Stelle, in einzigartigen Portraits mit kräftigem schwarzen Kohlestift und in großen Formaten ins Bild: keine Landschaftspanoramen, kein romantisches Waldidyll, sondern lebensgroße Details und wilde Strukturen aus dem Dickicht.
Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Landschaftsmalerei an Rott und Inn“, das mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm Leader und der Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern gefördert wird. Im Landkreis Rottal-Inn sowie in Kößlarn im Landkreis Passau sind dabei 19 Ausstellungen an zehn Orten, in zeitlicher Reihenfolge und teils auch parallel, zu sehen. Das Spektrum reicht von Fotografie über Malerei bis hin zur Installation im öffentlichen Raum. Die Verbundausstellung zeigt wie vielfältig und wie spannend die Umsetzungen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert waren und sind.
Fotos: Georg Thuringer
Besuch: ab Samstag, 22. Mai jeweils Donnerstag, Samstag sowie an Sonn- und Feiertags jeweils 13-16 Uhr
Wegen der Pandemie ist eine Anmeldung erforderlich: zu den Geschäftszeiten bei der Gemeinde Kößlarn unter der Nummer 08536/9617-0
oder unter der E-Mail an info@kirchenmuseum-koesslarn.de.
Es sind maximal sechs Besucher gleichzeitig im Museum erlaubt. Beim Besuch werden die Kontaktdaten erhoben. Eine FFP2-Maske muss getragen werden.
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